Nach siegreichen Schlachten während seines Feldzuges auf der Iberischen Halbinsel, marschierte Napoleon zielsicher auf Madrid zu. Zweimal versuchte er, durch das Tor von Alcalà in die Stadt zu gelangen, jedoch zunächst ohne Erfolg. Madrid wehrte sich. Nachdem die Junta bereits die weiße Flagge gehisst hatte, rissen die Bürger Madrids sie wieder nieder und forderten, die Stadt weiter zu verteidigen. Am dritten Tag des Ansturms jedoch konnte das Tor nicht mehr gehalten werden, und die Stadt musste sich den französischen Truppen ergeben.
Auf den Einzug nach Madrid wurde eine Medaille geprägt, die das Tor von Alcaltà, das Wahrzeichen der Stadt, auf der Rückseite abbildet. Napoleons führender Kunstpolitiker Dominique-Vivant Denon, der den Feldzug begleitete und von dort die Abordnung zahlreicher Kunstwerke nach Paris veranlasste, fertigte Skizzen des Tores an, neben denen er vermerkte, dass die Ansichten ergiebige Motive für Medaillen werden könnten. Die Umsetzung dieses Gedankens zeigt deutlich, wie vielschichtig und doch zusammenhängend Denons Überlegungen zur kaiserlichen Bildpropaganda und der Histoire Métaillique waren. Die Vorderseite der Medaille zeigt die Büste Napoleons in Manier römischer Kaiser.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Sophie Preiswerk]